Mittwoch, 11. November 2015
Vom ICH zum ES
Zen in der Kunst des Bogenschiessens
In höchster Absichtslosigkeit, Ichlosigkeit, trifft der Schütze die Scheibe, ohne gezielt zu haben. Der Meister nennt zur Erklärung das Naturphänomen, dass die Spinne ihr Netz spinnt, ohne an dabei an die Fliege zu denken und die Fliege tanzt im Sonnenstrahl, ohne dass sie daran denkt, sich im Netz zu verfangen.
Ein Bogen, der gespannt wird, findet seinen Gegensatz in der Entspannung der Sehne. Ein Pfeil, der eingelegt wird, hat seinen Gegensatz im Ziel der Zielscheibe. Ohne Ziel macht dieser Pfeil keinen Sinn. Wenn ein Meister den Bogen spannt und den Pfeil einlegt, wird er Teil des Ganzen, dass im Treffen des Ziels seine Erfüllung findet.
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